Klärschlammvererdungsanlage Gimbsheim
Ablauf der Frist für Mängelansprüche
Schlussabnahme zur Rückgabe der Bürgschaft: Im Januar 2014 erfolgte eine Begehung der Anlage zur Überprüfung des baulichen Zustands der Klärschlammvererdungsanlage. Es waren weder bauliche noch verfahrenstechnische Mängel zu erkennen.
Projektbeschreibung
Entscheidungsfindung zum Bau einer Klärschlammvererdungsanlage
Eine Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie, in der die aktuelle Situation mit dem System Klärschlammvererdung verglichen wurde, zeigte in einer Vollkostenrechnung, in der neben den Herstellungskosten sowohl die Betriebskosten als auch die Verwertungskosten berücksichtigt wurden, die hohe Wirtschaftlichkeit einer Umstellung auf das System Klärschlammvererdung. Gleichzeitig wurde erkennbar, dass sich durch die effiziente Schlammentwässerung in den schilfbepflanzten Beeten die Abhängigkeit von der Entwicklung des Klärschlammmarktes und den Verwertungskosten deutlich reduziert. Nachdem sich die Vertreter der Verbandsgemeinde durch die Besichtigung bestehender Anlagen vom einfachen und geruchsfreien Betrieb überzeugen konnten, fiel die Entscheidung zum Bau einer Klärschlammvererdungsanlage zur Behandlung des auf der Kläranlage Gimbsheim anfallenden Klärschlamms.
Konzept Vererdungsanlage Gimbsheim
Die Klärschlammvererdungsanlage Gimbsheim ist auf eine jährliche Trockensubstanzmenge von 100 t TS bemessen. Sie ist als 3-Beetanlage konzipiert und auf einen ganzjährigen Betrieb ausgelegt. Der vorhandene Schlammstapelbehälter wurde in das Konzept integriert. Die Gesamtanlagenfläche beträgt inklusive Schlammlagerplatz, Geländezufahrt und Verkehrswegen ca. 7.500 m². Die Anlage wird unmittelbar auf einem neben der Kläranlage befindlichen Gelände errichtet. Es wurde ein vollautomatisierter Anlagenbetrieb abgestimmt, was bedeutet, dass die Betriebsvorgaben über eine SPS vorgegeben werden und die Beschickung der Beete geregelt über Mengen- und Höhenmesseinrichtungen und Motorschieber automatisch erfolgt. Es wurde auf einen hohen technischen Standard Wert gelegt, der langfristig einen sicheren Anlagenbetrieb mit möglichst wenig Personaleinsatz ermöglicht.
Betriebserfahrungen
Die Klärschlammvererdungsanlage Gimsbheim wurde im Herbst 2008 in Betrieb genommen. Nach einer kurzen Einfahrphase, in der jede Beschickung in enger Abstimmung zwischen Betriebspersonal und Planer erfolgte, konnte der Klärschlamm entsprechend den Anforderungen der Kläranlage jederzeit und vollständig auf die Beete gefördert werden. Die Pflanzen in den Beeten entwickelten sich von Anfang an gut, so dass bereits im Sommer des ersten Betriebsjahres der Schilfbestand geschlossen war und eine einheitliche Bestandshöhe von mehr als 1,40 m aufwies. Zum Herbst war der Bestand voll entwickelt, so dass die während der Weinbaukampagne anfallenden Mehrmengen problemlos von der Anlage aufgenommen werden konnten. Wie vorgesehen, konnte damit der Regelbetrieb beginnen. Durch die jährliche Vermessung der Schlammhöhen bzw. durch eine Messvorrichtung wird die Funktionsweise der Beete geprüft und die Entwässerungsleistung kontinuierlich beobachtet. Es zeigt sich bereits in den ersten beiden Jahren eine Entwässerungsleistung über 90 %, so dass die Anlage nicht nur vom Zustand sondern auch hinsichtlich der Wirkung die Erwartungen erfüllt.